Das iPhone als eReader

Ende Oktober führte die Meldung für Aufregung, wonach die eBooks mittlerweile die grösste Katagorie bei den neu eingereichten Applikationen im iTunes Store seien und die Games überholt hätten (Quelle: Flurry). Ist das iPhone auf dem Weg, die gängigen eReader zu überholen? Bedrängt es die eReader in ihrem eigenen Bereich so wie es bei den mobilen Gamekonsolen schon passiert ist?

Zunächst muss man die Meldung von Flurry etwas relativieren. Zwar hat die Menge an eBooks stark zugenommen, aber mehr als 10‘000 eBooks sind noch nicht im iTunes Store im Angebot. Und es ist natürlich bedeutend einfacher, ein eBook zu produzieren als ein neues Game oder andere Software. Zudem sagt die Menge nichts aus über die Qualität. Und ich wage zu behaupten, dass die eBooks im App Store noch nicht die wirklich attraktiven Inhalte bieten.
Auch die Nachfrage scheint noch übersichtlich zu sein. An seinem Vortrag an den 3. E-Book-Tagen an der BSB München erwähnte ein Verlagsvertreter, dass auf 10 verkaufte eBooks für den Sony eReader eines für das iPhone käme. Und wenn man bedenkt, dass in der ersten Jahreshälfte 2009 in Deutschland nur gerade 65‘000 eBooks verkauft worden sind, relativiert sich diese Zahl noch mehr.

Gemäss meiner These, wonach das Gerät nur ein Element für den Erfolg eines eReaders ausmacht, möchte ich die verschiedenen Aspekte des iPhone als eReadr vom Angebot bis hin zur Distribution betrachten und dann mit den gängigen eReadern vergleichen. Der Vergleich spielt sich auf dem Hintergrund der grundsätzlichen Frage ab, ob die dezidierten Geräte (also die spezialisierten eReader, heute auf der eInk-Technologie basierend) oder andere Mobilgeräte, die nebst vielen anderen Funktionen auch das Lesen von eBooks anbieten, sich künftig durchsetzen werden. Das iPhone spielt hier die Rolle des mobilen Alleskönners unter den Smartphones. Daneben können aber auch andere Geräte, insbesondere die Netbooks, letztlich das Rennen machen.

Dazu werde ich in nächster Zeit eine kleine Reihe auf dem Blog veröffentlichen. Den Anstoss dafür gab mein Vortrag an der TU Hamburg Harburg vom 4. November, in dem ich über das iPhone als eReader berichtet habe. Die Powerpoint-Präsentation dazu ist auf Slideshare veröffentlicht:

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