Alternative Angebote an eBooks

Im letzten Blogbeitrag habe ich nur die Angebote der grossen Player behandelt. Natürlich gibt es auch alternative Möglichkeiten. Ich habe ja zum Beispiel gar nichts von Google gesagt – wie kommt das? Momentan halte ich das Angebot von Google nicht wirklich dafür geeignet, den eBooks zum Durchbruch zu verhelfen. Es ist ja nett, dass man jetzt Zugriff auf hunderttausende von Büchern hat, die man dank der Kooperation mit Sony und dem Format EPUB auch auf eBook Readern lesen kann. Aber vorläufig – und ich denke noch für eine ganze Weile – beschränkt sich dieses Angebot auf alte Werke, bei denen das Urheberrecht abgelaufen ist. Zum Testen eines Readers – auch fürs iPhone – eignen sich diese Titel durchaus. Aber es ist nicht das, was mich dazu bringt, einen Reader zu kaufen und in meiner Freizeit Texte vorwiegend elektronisch zu konsumieren. Obschon sich hier zwei wichtige Elemente zeigen: grosse Quantität bei der Auswahl und offenes Format.
Dann gibt es noch einige Nischenplayer, die sich auf die Publikation elektronischer Texte aus Kleinverlagen spezialisiert haben. Sozusagen elektronische Samizdats (so hiessen diese subversiven Eigenverlage in der UdSSR…). Eine solche Plattform für kleine Verlage ist Readbox (www.readbox.net). Hier werden vorbildlich verschiedene Formate für unterschiedliche Reader angeboten. Auf http://www.mobipocket.com gibt es ebenfalls eBooks zu unterschiedlichen Themen. Bei den Bestsellers stehen Wörterbücher und medizinische Titel zuoberst. Bei der Belletristik schwingt Perry Rhodan oben aus, was nicht gerade ein Hinweis auf verfügbare Weltliteratur ist. Die Seite von Beam-eBooks ist leider momentan nicht verfügbar, doch habe ich die Situation hier ähnlich in Erinnerung: ein Angebot, das eher auf “Special Interest” ausgerichtet ist – und fürs Stöbern und Neuentdecken durchaus interessant ist. Aber die nationalen und internationalen Bestseller fehlen hier ebenfalls.
Über das iPhone und die verschiedenen Applikationen für eBooks sind Verlage wie Fictionwise (im Besitz von Barnes & Noble). Über die Applikation Stanza fürs iPhone hat man Zugriff auf über eine Million eBooks dieses grössten Anbieters. Diese Applikation der Firma Lexcycle wurde vor einigen Monaten von Amazon übernommen. Damit ist Amazon auch im Hinblick auf eBooks fürs iPhone in einer sehr günstigen Position. Was diese Deals für die Zukunft bedeuten, ist mir nicht klar. Aber man kann daraus schliessen, dass man via iPhone den Zugriff auf die grösste Auswahl hat. In den USA gibt es ja noch die Kindle-Applikation, womit auch der Kindle Store genutzt werden kann.

Wenn man sich fragt, ob Apple den Einstieg ins eBook-Geschäft wagen wird, gibt diese Ausgangslage doch einen interessanten Hinweis: Apple bietet via iPhone und die verschiedenen Applikationen in Kooperation mit verschiedenen Anbietern (u.a. Amazon) bereits heute das grösste Angebot. Ein entsprechendes Gerät, das einen grösseren Bildschirm als das iPhone bietet, wäre also in einer sehr günstigen Ausgangslage…