Kindle Public Notes

Amazon bietet für den Kindle 3 die Softwareversion 3.1 als Preview an. Sie bringt die Integration der Notizen, die man in einem Kindle-Buch angelegt hat, in soziale Netzwerke. Damit geht Amazon eines der grössten Hindernisse für den Einsatz des Kindle im akademischen Kontext an. Wird der Kindle nun hörsaaltauglich mit den neuen Funktionen?

Mit der neuen Version wird es möglich, Passagen in Kindle-Büchern zu markieren oder Notizen zu verfassen und diese dann zu teilen (share). Dazu muss man sein Device zuächst auf seinen Amazon-Account registrieren und dann in den Einstellungen die Verbindung zu seinem Twitter- und/oder Facebook-Account eingeben. Nun lassen sich diese markierten Stellen mit einem Kommentar versehen und dann über die Netzwerke verbreiten.

Screenshot der Notiz zu einem im Kindle markierten Text auf der Facebook-Pinnwand

 

Zudem bietet Amazon die Möglichkeit, ein eigenes Profil anzulegen, auf dem dann die Notizen und Highlights veröffentlicht werden.

 

Screenshot des Kindle-Profils mit Buchempfehlungen und Notizen

Auf dieser persönlichen Profilseite werden die eigenen Notizen abgelegt, auch jene, die man auf dem iPad oder iPhone (natürlich mit der Kindle App) erstellt hat. Die Synchronisation erfolgt fast in Realtime. Man kann hier im Kindle-Profil ein Netzwerk aufbauen , mit dem man diese Notizen teilt. Noch hat man allerdings etwas Mühe, Kollegen zu finden (immerhin tummelt sich auch schon mein Freund Michael Stephens auf dieser Plattform…). Bei den Büchern kann man übrigens bei jedem einzelnen einstellen, ob man die Funktion Public Notes nutzen will oder nicht.

Sind damit die Kindles hörsaaltauglich geworden? Sie sind dem Hörsaal einen grossen Schritt näher gerückt, möchte ich sagen. Noch immer sind einige wichtige Funktionen nicht vorhanden oder ungenügend. Das Schreiben von Notizen auf dem Kindle 3 ist ein Ärgernis. Die Tastatur ist winzig, das Device zu schmal, um mit beiden Händen (und Daumen) zu schreiben – und Querformat ist mit der realen Tastatur nicht möglich. Ich habe mich gerade eben zwei Mal hintereinander “vertippt” – und schon waren die bisher (mühsam) geschriebenen Wörter weg, die Notiz ohne zu speichern geschlossen.

Aber mit der Öffnung der Notizen für Netzwerke ist der Kindle gegenüber dem iPad imVorsprung. Ideal wäre aus meiner Sicht eine Integration der Notizen auch in andere Plattformen, wie z.B. Dropbox oder Evernote. Wer schafft das zuerst?