Deckenmikrofonie statt fehlender Audiospur – Pilotprojekt abgeschlossen

Mit Beginn Herbstsemester startete ID MMS drei Pilotinstallationen in Räumen des ML und des CAB – dies nachdem wir recht gute Erfahrungen mit dem Deckenmikrofon in einem Seminarraum des D-MATH gesammelt hatten.

Die drei Räume waren als kleine Hörsäle bis dahin ohne Mikrofonie und ohne Aufzeichnungs- und Streamingtechnik am Start. Im Zuge der Covid19-Massnahmen mussten auch diese Räume nachgerüstet werden, um ab HS 2021 die Vorlesungen hybrid anbieten zu können. Die Tatsache, dass diese Räume so klein sind, dass ein Mikrofon für das lokale Publikum nicht notwendig ist, bewog uns, in diesen Installationen auf das übliche Kopfbügelmikrofon zu verzichten und stattdessen ein automatisiertes Deckenmikrofon zu verwenden.

Das an der Decke installierte Mikrofon detektiert automatisch eine Schallquelle im Raum und richtet sich auf diese aus. Damit nicht jedes Füssescharren und Räuspern das Mikrofon in der Detektion beeinflusst, können die Bereich unterschiedlich priorisiert, respektive gänzlich ausgeblendet werden. Erste Tests zeigten hier sehr ermutigende Ergebnisse.

Leider hat uns die Praxis etwas anderes bewiesen: Die Auswertung der Aufnahmen des HS 2021 zeigte deutlich, dass die Faktoren Raumakustik und Grundgeräuschpegel, die Sprachverständlichkeit zum Teil unter ein zumutbares Mass verschoben. Vor allem bei Vortragenden mit leiser Stimme oder dem Mikrofon abgewandter Sprechweise – etwas bei der Nutzung eines Computers – war dies stark hörbar.

Dieses Ergebnis hat uns veranlasst, die Pilotinstallationen auf Beginn des FS 2022 derart zu modifizieren, dass dem Vortragenden in diesen Räumen wieder die bewährten Kopfbügelmikrofone zur Verfügung stehen. Das Deckenmikrofon verbleibt im Raum, dient aber nur noch als Backup, bei Situationen, wo das Hauptmikrofon vergessen wurde zu tragen – und für die Aufnahme von Fragen aus dem Publikum.

Ob die Deckenmikrofonierung perspektivisch ihren Platz im Seminarraum einnimmt, ist Gegenstand der etwas umfassenderen Diskussionen über die (hybriden?) Seminarräume der Post-Corona-Zeit.

Text & Kontakt: Thomas Rechsteiner, ID Multimedia Services, Informatikdienste

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