Serie IT-Fundstück 2/2024: Kennen Sie sich aus?

Kommen Sie mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit: Wie gut kennen Sie sich der Telefonie an der ETH Zürich und mit alten analogen Telefonen aus, und was verbinden Sie persönlich mit diesen Geräten? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte!

Ein Linienwähler oder Linefinder ist ein elektromechanisches Gerät, welches in älteren Telefonnetzen verwendet wurde

Ein Linienwähler oder Linefinder ist ein elektromechanisches Gerät, welches in älteren Telefonnetzen verwendet wurde

Beim Linienwähler handelt es sich im Wesentlichen um einen mechanischen Schalter, der die Aufgabe hatte, eine freie Telefonleitung auszuwählen und eine Verbindung zwischen dem anrufenden und dem angerufenen Teilnehmenden herzustellen. Linienwähler werden heute in modernen Telefonnetzen nicht mehr verwendet. Stattdessen werden digitale Vermittlungsstellen und IP-Technologie eingesetzt, um Telefonate zu vermitteln und die Kommunikation zu ermöglichen.

Welchen Nutzen haben die beiden oberen roten Knöpfe?

Elektromechanische Linienwähleranlage für 2 Amtsanschlüsse und 5 Hausanschlüsse.

Elektromechanische Linienwähleranlage für 2 Amtsanschlüsse und 5 Hausanschlüsse. Von jeder Zweigstation aus kann jede andere durch einfachen Tastendruck direkt ohne Vermittlung erreicht werden

Jeder rote Knopf am Linienwähler bedeutete ein Anschluss und somit auch eine Telefonnummer. Wenn es zwei rote Knöpfe hatte, gab es zwei Nummern usw. Die Knöpfe unten auf der Vorderseite des Telefons waren unser heutiges «Anruf halten». Wenn jemand anderes anrief, musste man die Knöpfe entweder kippen oder ziehen. Rückrufen konnte man nicht. Wenn man einen Anruf verpasst hatte, konnte man die Nummer weder sehen noch nachverfolgen. Die Lautstärke vom Telefon konnte man nicht ändern. Es gab nur eine Grundeinstellung.

In alten Telefonen, insbesondere in Wählscheibentelefonen, hatten die roten Knöpfe eine spezifische Funktion, die als «Flash oder Blitz» bezeichnet wird. Der rote Knopf wurde auch als «Flash-Taste» bezeichnet.  Die Taste diente dazu, eine spezielle Signalisierung oder Aktion während eines Telefongesprächs auszulösen. Wenn man während eines Gesprächs die Flash-Taste drückte, wurde ein kurzer Impuls an die Telefonzentrale oder Vermittlungsstelle gesendet. Diese Impulsdauer variierte je nach Land und Telefonnetz, dauerte jedoch normalerweise nur einige Millisekunden.

Unsere Geschichte

Im letzten Jahr lasen wir «Vor 175 Jahren: Bell und das Telefon» und wurden neugierig, wie die Anfänge der ETH mit diesen alten Telefonen aussahen. Darauf begannen wir zu Telefonen an der ETH zu recherchieren. Kurz darauf waren wir auf der Suche nach alten Telefonen, welche in den Newsletter inside|out kommen sollten.

René Müller, Mitarbeiter bei ID INFRA, war der Auslöser von unserem Fundstück-Quiz. Seine Worte: «Drücken, Hören, Fühlen: Was für ein Unterschied zu Plastik und Elektronik». Siehe dazu auch das erste und zweite Fundstück-Quiz im ID-Blog. Danke an René für das Ausleihen und die Unterstützung. Zu sehen sind diese alten Telefone auch im Newsletter inside|out 29. Ausgabe – Dezember 2022.

ETH-Geschichte

Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich wurde 1855 gegründet. In den frühen Jahren wurde das Telefonsystem hauptsächlich für betriebliche Zwecke und die Kommunikation innerhalb der ETH verwendet. Mit der zunehmenden Verbreitung von Telefonen in der Bevölkerung wurden Telefone in allen Hochschulen allmählich zur wichtigen Kommunikationsinfrastruktur.

Telefonzentrale

Jeder Telefonanruf musste früher von Hand über eine Telefonzentrale oder Vermittlungsstelle geroutet werden. Die Telefonzentrale war mit vielen Steckbuchsen und Verbindungskabeln ausgestattet, die zu den verschiedenen Telefonleitungen führten. Dieser Prozess der manuellen Vermittlung wurde allmählich durch automatische Vermittlungsstellen und digitale Telefonsysteme ersetzt, die die Verbindung automatisch herstellen und das Freizeichen oder Klingelsignal automatisch übermitteln. Moderne Telekommunikationssysteme basieren hauptsächlich auf digitaler Signalverarbeitung und automatischer Vermittlung, wodurch die Kommunikation effizienter und schneller erfolgt.

Siehe auch den Jubiläums-Post von Irene Furrer im ID-Blog.

Die Endpunkte der Kabel, bis September 1993, waren immer am gleichen Punkt: entweder in der Zentrale im HG (Hauptgebäude) oder in der Zentrale im HPV (Hönggerberg). Dann kamen noch weitere Zentralen im ETZ und Schlieren dazu; später waren es 21 am Standort Zürich und vier an den Aussenstandorten (Basel, Lugano, Schwerzenbach, Lindau-Eschikon).

Institut für Fernmeldetechnik, Telefonzentrale, Datierung 25.03.1952

Zürich, ETH Zürich, Institute für Schwachstrom- und für Hochfrequenz-Technik (ETF), Institut für Fernmeldetechnik, Telefonzentrale, Datierung 25.03.1952: Quelle E-Pics Bildarchiv, ETH-Bibliothek

Telefonanlage in der ETH Zürich, Datierung 23.01.1952

Telefonanlage in der ETH Zürich, Fotograf:in: unbekannt, Museum für Kommunikation, Datierung 23.01.1952

Im Jahr 1993 hat man die alte Zentrale durch die neuen Zentralen (digitale Generation) ersetzt. 2009 startete man mit den ersten VoIP-Versuchen. Probleme waren die verschiedenen Anbieter und das Netzwerke, welche immer wieder Probleme machten.

Ihre Geschichte

Was verbindet Sie mit diesen alten Telefonapparaten? Haben Sie diese auch noch in den Händen gehalten oder verfügen sie noch über alte Bilder zum Beispiel im Einsatz an der ETH? Wir freuen uns auf Ihre Geschichte und Ihren Kommentar in diesem Post. Und falls Sie ein IT-Fundstück für unsere inside|out-Rubrik haben, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Auf den ETH-Webseiten haben wir fast nichts zur Geschichte der Telefone an der ETH gefunden, weder bei ePics, beim Archiv der ETH-Bibliothek, Bildarchiv, bei der Sammlung wissenschaftliche Instrumente und Lehrmittel noch beim Hochschularchiv der ETH Zürich. Wer noch Informationen oder Bilder hat, darf uns gerne kontaktieren. Andere interessante Links zum Thema Telefonie:

Informatiktage 2024

Danke dem ID-Team, welche zu den Informatiktagen an der ETH die Führungen «Telefonie – damals und heute» angeboten haben.

Historisches / die ID & ETH schreiben Geschichte

Kontakt

Ihre inside|out-Redaktion, Sabine Hoffmann, Head of PR & Communications

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