20 Jahre ETH Zürich von Ruedi Schwitter
Die Informatikdienste gratulieren Ruedi Schwitter, Gruppe Hosting, ID APPS herzlich zum Jubiläum!
Wie die Zeit rennt … Ich kann mich noch gut an die erste Begegnung mit der ETH erinnern. Ich habe mich auf ein ETH-Stelleninserat gemeldet und wurde tatsächlich zu einem Interview mit Giorgio Broggi eingeladen. Ich sollte mich im HG direkt unter der Kuppel im Büro soundso einfinden. Das wäre eigentlich nicht wirklich ein Problem gewesen, wenn man den richtigen Lift genommen hätte. So irrte ich im richtigen Stock, aber auf der falschen Seite umher und konnte das Büro von Giorgio nicht finden. Da die Zeit bereits vorangeschritten war, blieb mir nichts anderes übrig, mich telefonisch bei Giorgio zu melden, damit er mich in der Cafeteria zum Interview abholen könne. Der erste Gedanke war natürlich «Das war’s dann!» Trotz leichten Stresssymptomen hatte ich dann aber ein sehr gutes Gespräch und konnte tatsächlich am 1. Dezember 2002 ein Büro im HG unter der Kuppel beziehen.
Vor-ETH-Zeit
In meinen Wanderjahren von der HSR Rapperswil zur ABB PTI AG und einer kleinen, aber feinen Privatbank in Zürich habe ich mich zum Unix-Allrounder entwickelt. Gestartet als CAD/FEM-Admin auf einem Prime/Medusa-Grossrechnersystem (die Lochstreifenzeit habe ich knapp verpasst), war der Umstieg auf meine erste Client-Server Installation mit Sun Microsystems, SunOS und Thin-Ethernet-Netzwerken mit T-Stücken und 50 Ohm-Abschlusswiederständen der Startschuss in die Unix Welt. Im Laufe der Zeit habe ich mich praktisch auf allen Unix-Derivaten «getummelt», AIX, Irix, HP-UX, OSF/1, NextSTEP, macOS, SunOS, Solaris, RedHat und Ubuntu.
ETH-Zeit
Seit ich an der ETH begonnen habe, liegt das Hauptgewicht auf der Betreuung des OIS-Systems. Dieses besteht hauptsächlich aus Instanzen von Oracle Datenbanken, Java-Applikation-Servern (Weblogic) und Apache Webservern als Frontend. Aktuell laufen 63 Java Eigenentwicklungen auf «meinen» Systemen. eDoz / myStudies / Vorlesungsverzeichnis / Personensuche und das Rauminfo-System dürfte sicher einigen ETHlern bekannt sein. Nebenher sind aber auch einige kleine Service «entstanden», die von einem kleineren oder grösseren Benutzerkreis verwendet werden. CVS-Repository (PowerBuilder), Bugzilla, postfix (MailProxy für Mailversand aus OIS) oder das Nexus-Repository, das aktuell auch für einen PoC in der ganzen Diskussion von DevOps (Development to Operations) verwendet wird. Neben den «kommerziellen» Produkten (Weblogic/Oracle) laufen oder liefen aber auch für Spezialapplikationen Tomcat, WildFly, Jboss oder mysql (für Bugzilla) auf den Systemen.
Ab in die virtuelle Welt
Eine der grössten Veränderungen in diesen 20 Jahren war sicher der Umstieg von meinem «Lieblingssystem» Sun-Solaris auf die virtuelle Umgebung (VMWare) und RedHat Linux. Meine anfängliche Skepsis gegenüber dieser Virtualisierung hat sich aber in der Zwischenzeit gelegt. Das hat einerseits mit der Stabilität und andererseits mit dem Top-Service unserer Kolleginnen und Kollegen zu tun. Zuwenig Memory? Zuwenig Diskplatz? Mehr CPU-Power? Ein Ticket über den IT Shop und man erhält das Gewünschte innerhalb kürzester Zeit. Bei dringenden Fällen (ist auch schon vorgekommen) innerhalb von wenigen Minuten. Klar vermisse ich manchmal als gelernter «Maschinenbauer» die Handarbeit, das Auspacken der Systeme, das Einbauen und Verkabeln im Rack. Auch die Konfiguration von RAID- und Spiegelungen auf den Systemen ist natürlich nicht mehr gefragt. Was sich zudem verändert hat ist die Grösse des verfügbaren Speichers. Während man sich früher mit Megabytes, in den Nullerjahren mit Gigabytes herumgeschlagen hat (1GB Disk/Memory waren teuer), zuckt heute kein SysAdmin mehr mit der Augenbraue, wenn man seinen Server mit einem Terabyte Diskplatz/Memory beglücken will/muss.
ETH-Züglete
Was sich während dieser Zeit (bis jetzt …) nicht wirklich geändert hat, sind die Zügelaktionen der ETH. Gestartet bin ich im HG unter der Kuppel. Dann ein erster Umzug an die Clausiusstrasse (Jugendstilhaus, dort müsste man wohnen können). Die nächsten Stationen waren dann die Stampfenbachstrasse (STB später STC) und Weinbergstrasse (WEC). Im Moment sind wir in Oerlikon (OCT) im H-Stock beheimatet. Wenn der Rhythmus so beibehalten wird, ist die nächste Zügelaktion in ca. 2 Jahren fällig 😊 ….
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