Kontakt über Mittag steht das Wasser bis zu den Knien

Die Informatikdienste erhalten exklusive Einblicke in die ETH Forschung! Nach dem letzten Kontakt über Mittag, bei welchem es nach Duckietown ging, standen auch dieses Mal wieder Tiere im Mittelpunkt – Fische. Dieses mal ging es in die Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW). Die VAW ist ein Teil vom D-BAUG und fasst 80 Mitarbeiter, die bis zu 12 Stunden am Tag Versuche durchführen, um im Bereich der Wassertechnologie Fortschritte zu machen. Hierbei handelt es sich nicht nur um Grundlagenforschung, sondern auch angewandte Forschung, das heisst, dass ihre Resultate aktiv dazu beisteuern, bestimmte Probleme zu lösen. Julian Meister (Doktorand D-BAUG) und Andris Wyss (Mitarbeiter Professur für Wasserbau) stellten uns zwei ihrer aktuellen Projekte vor.

Interessiert: Die Teilnehmenden lernen die Grundlagen der Hydraulik

Die vorgestellten Projekte

Beide Modelle, die uns gezeigt wurden, sind Abbilder grösserer, bereits existierenden Anlagen, die eine gewisse Problematik aufweisen. Anhand des Modells versuchen die Mitarbeiter, Lösungen für die Probleme zu erarbeiten, die dann auch auf das Original anwendbar sind. Diese Art von Forschung ist viel kostengünstiger als andere und die Anwendbarkeit auf das grössere Modell kann ebenfalls sichergestellt werden mit Hilfe von Modellfamilien (Mehrere Modelle in verschiedenen Grössen, um zu überprüfen, ob die Versuche im Gleichen resultieren).

Die Umleitung der Sihl

Das erste Projekt drehte sich um einen unserer Zürcher Flüsse. Das Hochwasserereignis im Jahre 2005 zeigte, dass im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz in Teilen des Stadtgebiets Zürichs und des Limmattals grosser Handlungsbedarf entsteht. Nun ist ein Entlastungsstollen in Planung, der einen Teil der Sihl bei Thalwil in den Zürichsee umleiten und so das untere Sihltal und Zürich von Extremhochwasser schützen soll. Im VAW wurde ein Modell mit Massstab 1:30 entwickelt, wo nun die hydraulischen Verhältnisse und der Geschiebetransport im Vordergrund stehen.

Massstab 1:30 und trotzdem füllt es noch den halben Raum; das Modell der Sihl

Die Fischtreppe

Wasserkraftwerke unterbrechen die Fischmigrationsrouten regelmässig und bringen die Fische zusätzlich in Lebensgefahr durch die Turbinen. Fischtreppen sind hier die Lösung, an der die Mitarbeiter nun arbeiten. Sinn und Zweck wäre, die Turbinen durch ein schräg zur Strömung gelegtes Gitter abzudecken, bei welchem die Fische nicht hindurch schwimmen können und langsam an der Turbine vorbeigeführt werden. So wird verhindert, dass Fische in der Schweiz ihr Leben lassen müssen beim Versuch zu ihren Laichstellen zu kommen. Allerdings sind die Migrationsrouten von Fischen extrem lang und können bis beispielsweise zur Karibik führen. Das heisst, ohne Mitarbeit von allen Ländern, die Kraftwerke betreiben, kann kein komplett sicheres Reisenetz für Fische hergestellt werden. Doch die ETH leistet mit ihrer Forschung in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag und liefert Erkenntnisse, von welchen andere Länder später profitieren können.

Für die Fischtreppe arbeitet man mit vertikalen Gittern mit Abständen von 2 Centimetern

Nach der Führung ging es für alle noch ins Hönggerberg „Rice up!“ für eine kleine Stärkung. Das Event hat allen Teilnehmenden extrem viel Spass gemacht und war somit ein Erfolg!

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Danke

Ein grosses Dankeschön an Sabine Hoffmann für die Organisation, Sabine Schirrmacher für die Vermittlung und Andris Wyss und Julian Meister für die Durchführung der Aktion und die Einblicke in ihre Projekte!

Kontakt über Mittag

Die Informatikdienste (ID) haben mehr als 300 Mitarbeitende, welche auf etwa 15 Gebäude verteilt arbeiten. Seit 2011 organisiert Sabine Hoffmann, Head PR & Kommunikation, für die Informatikdienste der ETH Zürich einen Anlass mit dem Namen «Kontakt über Mittag». Der ID-interne Anlass soll die Kolleginnen und Kollegen in kleinen Gruppen abteilungsübergreifend zusammenbringen. Mitarbeitende der Informatikdienste besuchen durch «Kontakt über Mittag» spannende Persönlichkeiten, interessante Forschungsgebiete, historische Gebäude und faszinierende Bereiche der ETH Zürich und lernen somit ihren Arbeitgeber – die ETH – besser kennen.

Kontakt und Organisation

Sabine Hoffmann, Informatikdienste – Direktion, Head of PR & Communication

Text von Kaja Walter, Praktikantin ID PR & Kommunikation

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