Videokonferenz: Präsenz, Telepräsenz und Telepräsenzroboter

Längst hat die Videokonferenz den Schritt gemacht aus dezidierten Räumen an den eigenen Arbeitsplatz und auf das mobile Gerät. Daher versuchen neue Geräte, mit anderen Eigenschaften zu punkten: Sie sind in der Kombination von Kamera und Bildschirm in einem Tablet auf zum Teil sogar fahrbaren Ständern mobil und können durch die Nutzenden vom entfernten Standort aus ferngesteuert werden. Dadurch können deren Wahrnehmung des Gesprächs, aber auch ihre Darstellung (und ggf. sogar Position) am anderen Standort aktiv gestaltet werden.

In Kombination besteht durch mobile Geräte erstmals die Möglichkeit einer aktiven Inanspruchnahme entfernter Räume: In grösseren Büros können unterschiedliche Orte angesteuert werden, um Beobachtungen zu machen oder Kommunikationsprozesse zu initiieren, formell wie informell. Damit erhalten entfernte Mitarbeitende mehr Möglichkeiten zur Teilnahme an Kommunikationsprozessen vor Ort.

Videokonferenz + Roboter = Telepräsenzroboter

Bei den kleineren, ortsgebundenen Lösungen liegt der Vorteil von Beweglichkeit und Fernsteuerung v.a. in der verbesserten Wahrnehmung: Im Rahmen einer Besprechung kann sich die entfernte Person unterschiedlichen Gesprächspartner oder Objekten zuwenden und so ihre Aufmerksamkeit selbst ausrichten.

Ausserdem – und das ist ein Unterschied zur bisherigen Videokonferenz, wo die Präsenz auf den stationären Bildschirm beschränkt ist – werden diese Aktivitäten der abwesenden Person am entfernten Ort sichtbar. Das gilt nicht nur für das ins Büro fahrende Videokonferenzgerät, sondern durch die Kopplung von Kamera und Bildschirm auch für die kleineren Geräte: Neu erkennen die anwesenden Gesprächspartner eine veränderte Aufmerksamkeit der entfernten Person, weil diese eben nicht nur die Kamera bewegt, sondern damit gleichzeitig ihre eigene Darstellung im entfernten Raum verändert, z.B. durch eine Drehung des Tablets, die ein fixer Monitor nicht anzeigt.

In Kombination sollen die Geräte, die als «Telepräsenz» bezeichnete gefühlte Anwesenheit einer Person steigern. Diese ist eine wesentliche Voraussetzung vor allem der informellen Kommunikation – und bis heute ein Manko der ortsübergreifenden Kooperation oder der Telearbeit.

Ob die neuen Geräte einen Beitrag dazu leisten können, dieses Defizit zu reduzieren, ist Teil der Tests, welche die Multimedia Services der Informatikdienste derzeit durchführen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich die Geräte bei uns anzuschauen, zu testen oder auszuleihen.

Weiterführende Links

Kontakt

  • Informatikdienste, ID Multimedia Services (ID MMS)
  • Armin Brunner, Sektionsleiter Multimedia Services (ID MMS)
  • Christopher Sauder, Videoconferencing & Collaboration (ID MMS)

 

Präsent und telepräsent: Armin Brunner und der «Double», präsentiert von Samira Andreoli, Mediamatik-Lernende ID MMS.

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