Wohin mit den Forschungsdaten?
Forschungsdatenmanagement und Open Data bewegen Schweizer Hochschulen.
Forschungsdatenmanagement und Open Data sind Themen, die in der digitalisierten Welt die Hochschulen bewegen. Stichworte sind die Reproduzierbarkeit von Forschungsresultaten, die Nachnutzung von Forschungsdaten als neues Forschungsfeld bis hin zu «Citizen Science», wo interessierte Laien offene Forschungsdaten ergänzen, bearbeiten und neue Erkenntnisse ableiten, und schliesslich die Archivierung von Forschungsdaten.
Das Förderprogramm SUK P-2, von 2013-2016 mit 45 Mio. CHF dotiert, spricht die Dienstleister für Forschung und Lehre, IT-Services und Bibliotheken an. Das Know-how der Informatikdienste der ETH Zürich und der ETH-Bibliothek leisten einen wertvollen Beitrag zur «Bündelung der Kräfte» in diesem stark wachsenden, kostenintensiven Gebiet.
Programm SUK P-2
Im Rahmen des Programms SUK P-2 beteiligen sich die Scientific IT Services (ID SIS) der Informatikdienste mit zwei Stellen am 10-Mio-Projekt Data Lifecycle Management, das von acht Institutionen getragen wird. Im Fokus der Arbeit von ID SIS steht die Weiterentwicklung ihrer Datenmanagement-Plattform openBIS und deren Bereitstellung für weitere Hochschulen.
Praktische Anwendungen
Ein konkretes Beispiel, was openBIS macht und was ID SIS in «SUK P-2» weiterentwickelt, ist die Verwaltung und die Verteilung der Daten der «Quantitative Genomics Facility» in Basel (QGF). Die QGF vermisst für viele Gruppen an der ETH Zürich und der Uni Basel biologische Proben. Die Ergebnisse müssen den jeweiligen Empfängerinnen und Empfängern zugänglich gemacht werden. «Dazu betreiben wir zwei Systeme: eines an der ETH Zürich und eines an der Uni Basel», so Bernd Rinn, Sektionsleiter Scientific IT Services. Mit openBIS werden die für die Uni relevanten Daten zwischen dem ETH-Hauptsystem mit dem Zweitsystem an der Uni Basel synchronisiert. «Bei den biologischen Proben kann es sich um alles Mögliche handeln: Krebszellen, Bakterien um nur einige Beispiele zu nennen», so der Sektionsleiter. Obschon openBIS «open biology information system» heisst, eignet es sich für die Verwaltung eines breiten Spektrums von Forschungsdaten.
Ein zweites Projekt soll die Nachnutzung von Schweizer Forschungsdaten unterstützen. Unter der Leitung von Henry Lütcke wurde in der Gruppe von Thomas Wüst die Pilotplattform openresearchdata.ch aufgebaut. Die Plattform entstand in Kooperation mit dem FORS, dem SIB und dem DhLab der Uni Basel. In den kommenden Jahren soll sie als Metadateninfrastruktur für offene Forschungsdaten weiter entwickelt werden. «SUK P-2» fördert nationale Services im Bereich der wissenschaftlichen Information. Dazu braucht es Anbieter und Konsumenten. Es ist erfreulich, dass sich die ETH Zürich mit ID SIS aber auch mit der ETH-Bibliothek als Anbieter profiliert und last but not least von den Synergien profitiert.
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- Projekt Data Life-Cycle Management (ID-Blog)
- Scientific IT Services unterstützen ETH Forschung (ID-Blog)
- Abteilung Scientific IT Services (ID SIS)
Kontakt
Roland Dietlicher, stellvertretender Direktor der Informatikdienste und Programmleiter SUK P-2
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