Ein IT-Praktikum an der ETH Zürich

Zwei Praktikanten der Informatikdienste (Informatik Schwerpunkt Applikationsentwicklung) berichten von ihren Erfahrungen. Die Informatikdienste bilden Lernende Informatik mit den Schwerpunkten Systemtechnik und Applikationsentwicklung sowie als Mediamatiker/in aus (Flyer ETH-Informationsveranstaltung).

Rijad Ismaili

Mein einjähriges Praktikum und gleichzeitig auch mein letztes Lehrjahr an der ETH Zürich hatte damit begonnen, dass ich bei einem Meeting eingeladen war, in welchem wir – Teamleiter, Auftraggeber und ich – zusammen besprachen, wie mein erstes eigenes Projekt aussehen würde. Dabei ging es um eine Applikation, welche das Management von Weiterleitungen (Redirects) ermöglichen sollte. Um dieses Projekt zu realisieren hatte ich deutlich länger als geplant. Gründe dafür waren, dass es mir an Erfahrung mangelte und dass ich die ganze Entwicklungsumgebung (Frameworks etc.) so gut wie überhaupt nicht kannte. Glücklicherweise konnte ich während den ersten drei Monaten extrem viele Erfahrungen sammeln und diese entsprechend nutzen.

Zu allererst, mussten wir – ein Lernender und zwei Praktikanten – die Entwicklungsumgebung einrichten. Um dies zu tun, bräuchte ich heute ca. zwei oder maximal drei Stunden. Damals brauchten wir jedoch mehr als eine ganze Woche bis alles lief. Bevor ich das eigene Projekt – das Redirect Management Tool, kurz RMT – in Angriff nehmen durfte, erhielt ich einen anderen Auftrag. Ziel war es, einige Fehler (Bugs) in der Applikation «HR-Eintritt» zu beheben. Dort hatte ich weniger mit der Applikationslogik, mehr mit design-technischen Problemen zu kämpfen. Dieser Auftrag wurde mir zugeteilt, damit ich mich mit der Infrastruktur (Applikationsserver, Build-Management-Tool, Versionsverwaltung etc.) eines Softwareentwicklers an der ETH Zürich vertraut machen konnte.

Mit entsprechender Umgebung ausgerüstet, durfte ich mich dann ans RMT machen. Bevor ich mit der Entwicklung anfangen konnte, brauchte ich zuerst eine ausführliche Spezifikation, sprich, ich musste zuerst mein ganzes Vorhaben planen. Meine Vorgesetzten, Roman Bruggisser (ID Software Services, WCMS, LMS & Mobile Applications) und Petra Seitz (ID Software Services, SW Project Services), haben mich während dieser Zeit (und während meines ganzen restlichen Praktikums) unterstützt. Wann immer ich Fragen oder Probleme hatte, waren sie zur Stelle, um mir zu helfen. (Danke euch!!) Die Spezifikation sollte nach dem Schema der bevorstehenden Abschlussprüfung (Individuelle Praktische Arbeit, IPA) verfasst werden. Dafür erhielt ich ein ETH-spezifisches Word-Template, welches ich als Grundgerüst für meine Spezifikation verwenden durfte/musste. Die auf der Planung folgende Entwicklungsphase war die wichtigste Phase meines Praktikums. Dort konnte ich mich durch erfahrene Hilfe von Roman programmiertechnisch entfalten. Am Anfang fehlte es mir an Selbstvertrauen, vielleicht aus Angst, Fehler zu machen. Jedoch haben es Roman und Petra immer wieder geschafft, mich durch aufmunternde und aufbauende Worte zu motivieren, dranzubleiben.

Zusammenfassend habe ich folgende grössere Projekte umgesetzt:

  • Bug-Fixes und Migration von HR-Eintritt
  • Planung, Entwicklung und Bug-Fixes vom Redirect Management Tool V 2014.1
  • Eclipse Plugin-Entwicklung am Resource Generator
  • Migration und Bug-Fixes von Feedback/Support
  • Migration und Bug-Fixes von LB-Web-Admin
  • Migration IAT

Ich bin höchst zufrieden mit meinem Praktikum bei der ETH Zürich. Hier wird auf den Lernenden eingegangen und versucht, dem Lernenden eine möglichst lern- und erfahrungsreiche Zeit zu ermöglichen. Das ist einer der wichtigsten Gründe, wieso ich jedem, der eine Lehre machen möchte, rate, sich bei der ETH Zürich zu bewerben. Heute bin ich ein ausgelernter Informatiker der Fachrichtung Applikationsentwickler und kann vollen Stolzes behaupten, dass ich meine Ausbildung bei der ETH Zürich erfolgreich absolvieren durfte. Gerne möchte ich mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die mir während meines Praktikums beigestanden sind und geholfen haben, mein Ziel zu erreichen.

Pasquale Krähemann

Ich hatte das Glück und die Möglichkeit, ein einjähriges Praktikum an der ETH Zürich in der Abteilung ID Software Services (ID SWS) zu absolvieren. Da ich den Informatiker / Applikationsentwickler EFZ im Jahr 2014 erfolgreich absolviert hatte, ergab sich die Chance, das Wissen in Java und ihre Techniken zu vertiefen. Die objektorientierte Sprache Java kannte ich nur oberflächlich, weil mein Schwerpunkt in der Ausbildung in der Sprache C/C++ war. Wie es der Zufall wollte, lernte ich dazumal meine heutige Chefin kennen. Petra Seitz… Sie war an meiner IPA zum Informatiker meine Prüfungsexpertin. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich nie mit dem gerechnet, mit ihr später im gleichen Team zu arbeiten, was mir bis heute noch Freude macht.

Als ich das Praktikum antrat war ich einerseits sehr aufgeregt, weil ich nicht wusste, was alles auf mich zukam, anderseits war ich sehr gespannt, was ich alles neues Lernen werde. Am Anfang war ich ein bisschen überfordert, weil die Infrastruktur schon grösser war als die aus meiner Ausbildung. Nur schon die Entwicklungsumgebung korrekt zum Laufen zu bringen, war für uns Praktikanten nicht ganz einfach, weil sie uns fremd war. Mit der Zeit ging es immer besser, was heute kein Problem mehr darstellt.

Ich durfte während meiner Praktikumszeit an interessanten Applikationen mitwirken, die ich zum Teil bis heute noch warte und weiterentwickle. Diese wären:

  • Bugfixing, Migration und Erweiterung von Raumanfrage
  • Bugfixing, Migration und Erweiterung von HR-Eintritt
  • Neue Applikation IAT-Auslösung
  • Eclipse Plugin-Entwicklung am Resource Generator
  • Batch-Datei für eine automatisierte Installation von Shibboleth (Authentifizierungsmechanismus)
  • Bugfixing, Migration und Erweiterung von PersonensucheWS
  • Bugfixing, Migration und Erweiterung von Rauminfo
  • Bugfixing und kennenlernen von CQ5

Auch lernte ich in dieser Zeit die Skriptsprache JavaScript und die Bibliothek jQuery besser kenne, was sehr nützlich ist in den Web-Applikationen.

Ich habe während meiner Praktikumszeit sehr viel gelernt, durfte Kurse besuchen, mich weiterentwickeln. Auch lernte ich tolle und nette Menschen kennen mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Ich bin sehr dankbar dass ich diese Chance bekam und bedanke mich ganz herzlich für alles. Ein grosser Dank geht an meine Chefin Petra Seitz, die Geduld und Nerven für uns brauchteJ. Auch bedanke ich mich ganz herzlich bei Broggi Giorgio, Sektionsleiter ID SWS, und Andi Jost, Gruppenleiter SW Project Services ID SWS, für die Möglichkeit die mir geboten wurde, und bei dem ganzen ID SWS-Team.

Ich konnte nach meiner Praktikumszeit mein Vertrag erfolgreich verlängern und habe nun die Möglichkeit bekommen, an einem neuen Projekt mitzuwirken. Ich freue mich auf diese neue Herausforderung. Für mich persönlich gibt es keinen besseren Arbeitsplatz und es ist ein Highlight, an der ETH Zürich zu arbeiten, weil so eine Chance kriegt man nicht alle Tage.

 

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