20 Jahre Jubiläum Stefan Eppensteiner

Im Dezember 1992 fing alles an: Am Institut für Konstruktion und Bauweisen unter der Leitung Prof. Dr. Flemming konnte ich eine Stelle als Assistent antreten. Meine langjährigen Tätigkeiten auf dem Gebiet CAD/CAE in den Konstruktions- und Entwicklungsabteilungen der Gross-Industrien kamen mir sehr zugute. Die beruflichen Kenntnisse über technisches Zeichnen, Konstruktions- und Fertigungstechnik, sowie der Umgang mit den damaligen Computerprogrammen auf diesem Fachgebiet, erleichterten mir den Einstieg sehr.

Das «glorreiche» CADETH-Zentrum…

Die damals «Neue» CAD-Technik stand noch in den Kinderschuhen und bildete in den 90er Jahren noch ein fester Bestandteil des Ausbildungskonzepts für die Studierenden an unserer Professur IKB.

Unter der professionellen Führung von Jürgen Winkelmann, den ich schon aus dem langjährigen industriellen Umfeld der schweizerischen CAD-Szene, «CADAM Forum» kannte, begann mein Mitwirken in der Ausbildung und Betreuung der Studierenden an der ETH.

Das Herzstück unseres Ausbildungs-Zentrums «CADETH» bildete ein AIX-Rechner, der in klimatisierten Räumlichkeiten der Kuppel untergebracht war. Mit einem weiteren Mann im Bunde, Daniel Widmer, bildeten wir das CAD-Team.

Mein Zuständigkeitsbereich umfasste primär die peripheren, technischen Belange der Arbeitsstationen und deren Vernetzung. Ein kontinuierlicher Betrieb musste jederzeit gewährleistet sein. Nebst wöchentlichen Schulungen und Demonstrationen, der Ausarbeitung von Schulungsunterlagen und aufwändigen praktischen Übungen für die Studierenden, war meine Tätigkeit sehr abwechslungsreich und befriedigend.

Ich konnte mich einbringen in die Evaluation der jeweiligen neuen Rechnergenerationen für die Ausbildung und aktiv an der Gestaltung und der Infrastruktur der Räumlichkeiten mitwirken. Die Zusammenarbeit am Institut sowie den Leuten von Rechenzentrum und Hausdiensten, wir immer ausgezeichnet.

Mit der Übernahme der Professur durch Markus Meier wurde das damals grosse Institut völlig neu strukturiert. Dem einst so «wichtigen» Fachgebiet CAD in der Ausbildung der Studierenden, wurde nun nur noch wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Verlagerung auf andere Ausbildungsschwerpunkte, veränderte vieles.

Zwar erreichte das CADETH mit der Errichtung einer halbkreisförmigen Projektionswand nochmals einen Höhepunkt aber seine grossen Tage waren gezählt.

Mit grossformatigen Projektoren, die nicht nur für die Ausbildung des CADs im Vordergrund standen, wandelten Schlagwörter wie «Virtual Reality» die Kuppel mehr und mehr zum Schauplatz moderner Technologien. Ein Lab für vielerlei «Revolutionäres». Zusehens engagierten sich auch andere Departemente am Geschehen und nutzten die imposante Räumlichkeit für ihre Zwecke. Gerne wurde Prominenz aus Wirtschaft und Politik geladen, stolz präsentierte man neueste Technologie, zeigte eindrückliche Filme und erläuterte die aktuellsten Projekte und Studien!

In einer grossartigen Umgebung, wie der des Kuppelraumes arbeiten zu dürfen, erfüllte mich immer mit Stolz. Es war eine unvergessliche Zeit!

Mir war klar, dass sich das gewohnte Arbeitsumfeld gravierend verändern würde, so drängte sich eine Neuorientierung auf. Ich streckte meine Fühler aus und begann, nach einem neuen Arbeitsumfeld Ausschau zu halten.

Drauf und dran, in der Industrie wiederum tätig zu werden in der Schulung auf CAD-Systemen, für die Belegschaft grosser Firmen, überdachte ich aber meine Zukunftspläne nochmals. Mit der Ernüchterung über die Ereignisse jüngster Vergangenheit, lenkte ich dann mein Interesse mehr in Richtung IT. Dort versprach ich mir ein zukunftsorientierteres, gänzlich unerschöpfliches Aufgabengebiet vorzufinden, welches mich ja je länger, je mehr, interessierte. Der schnelle Wandel, stetiges Wachstum und die rasante Computerisierung unseres Arbeitsumfeldes, liessen immer mehr Bedarf an IT-Supportern entstehen, was mir schlussendlich an der ETH zum Einstieg als Windows-Systembetreuer verhalf.

Neue Gefilde …

Das neue Betriebssystem versprach nicht minder interessant zu sein, vieles war dennoch Neuland. In meinem neuen Arbeitsumfeld gab es viel zu entdecken und so manche Erfahrung zu sammeln. In den ersten Jahren bei der damaligen Arbeitsplatzinformatik, in der Gruppe von Niklaus Heim, machte ich meine ersten Schritte in der eigenständigen Betreuung meiner Institute am Campus Hönggerberg. Der Umgang mit meiner neuen Kundschaft versprach aber schon bald ein konstruktives Umfeld zu werden, wo ich mich schnell heimisch fühlte. Mein Aufgabengebiet war stets vielseitig und abwechslungsreich. Zudem fühlte ich mich in technisch-wissenschaftlichen Forschungsbereichen immer zu Hause. Mit grossem Interesse auch, verfolge ich neue Entwicklungen und den Stand laufender Projekte.

Über den Wolken ….

Da meine Kundschaft allesamt am Hönggerberg angesiedelt war, lag es nahe, ebenfalls dort Quartier zu beziehen. Im HCI, dem kurz zuvor fertiggestellten Chemiegebäude, bezog ich also daraufhin ein neues Stützpunkt-Büro. Zwar wartete keine Sicht über den Zürichsee auf, dafür aber bot sich ein Ausblick auf einen Innenhof mit grossem Wasserspool. Diesen machen sich einige Wasservögel zu nutzen, die man gelegentlich beobachten kann, wenn sie ihre Start- und Landeanflüge meistern.

Seit meinem Umzug, lernte ich viele neue Mitarbeiter kennen. Meine neuen Nachbarn von den Netcenter-Diensten, Karl Sidler, Otto Stadelmann und Fatih Günay, so auch viele Leute der Institute IBI des BAUG-, IPP des PHYS-Departements und weiteren Kunden. Die Zusammenarbeit mit ihnen, war immer sehr angenehm.

Wie der Wind….

Die Jahre ziehen dahin und nunmehr sind es schon 20 Dienstjahre. Es kommt mir so vor, als sei alles im Eilzugstempo an mir vorüber gegangen. Man besinnt sich Vergangenem, zieht Bilanz über abgeschlossene Lebensabschnitte und macht sich so manche Gedanken über dies und jenes.

Während den Jahren meiner Anstellung im IT-Support fand eine Reihe von internen Umstrukturierungen statt, verbunden mit einem regen Wechsel von Abteilungs- und Gruppenleitern….. Seit kurzem bin ich nun Yasmin Irani und meinem Gruppenleiter Anatoliy Holinger unterstellt. Ich wünschte mir, dass dies nun Bestand hat.

Ich erfreue mich noch guter Gesundheit und hoffe, dass dieses Glück weiter anhält. Meine Freizeit gestalte ich mit viel Sport und Beschäftigung in der Natur. Ein kleiner Garten, ein Gewächshaus für eigene Züchtungen und noch einige kleinere Hobbys wie Musik spielen, künstlerisch tätig sein und Kochen, halten mich auf Trab. Es gibt so vieles zu entdecken.

Danke

Rückblickend, möchte ich es nicht unterlassen, all denen meinen Dank auszusprechen, die mich auf meinem Weg an der ETH begleiteten und zur Seite standen. So auch für das entgegen gebrachte Vertrauen.

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