25 Jahre ID Jubiläum Bruno Knutti
Dass er einmal an der ETH arbeiten würde, hätte Bruno Knutti als junger Mann nicht gedacht. Als gelernter Automechaniker plant man seine Zukunft eher in einer Autogarage. «Ein Zufall» brachte ihn jedoch vor 25 Jahren an die technische Hochschule.
Heute steht Bruno Knuttis wichtigstes Arbeitsgerät – der Computer – in einem Büro an der Stampfenbachstrasse 69. Dort, wo die neue Abteilung der Informatikdienste IT Procurement & Portfolio (ID PPF) untergebracht ist. Sein Blick auf 25 Jahre an der ETH ist gleichzeitig eine Reise zurück in der Informatikgeschichte der ETH. Denn der 63-Jährige ist seit deren ersten IT-Gehversuchen mit Personal-Computern dabei.
Angefangen hat alles Ende der Achtzigerjahre, als er nach Jahren in leitender Stellung bei grossen Auto-, Reifen- und Taxiunternehmen eine neue Herausforderung suchte und in Form einer eigenen Autogarage fand. Da jedoch der Konkurs des alten Garagenbetreibers nicht vorankam, musste er sich nach einem Übergangsjob umsehen. Ein Inserat der ETH kam da gerade gelegen: Gesucht wurde jemand, der je einen halben Tag half die erste PC-Gruppe der ETH aufzubauen und eine Informatikausbildung machte. Das war 1987. Knutti erhielt den Job und wurde so neben drei anderen zum Mann der ersten Stunde – dies als Autofachmann. Der Grund dafür lag damals auf der Hand, wie er sagt: «Vor 25 Jahren gab es fast noch keine Informatiker. Man suchte deshalb Leute aus allen Sparten, die an einer solchen Aufgabe interessiert waren.»
Persönliche Kontakte fehlen
In den Jahren danach hat sich einiges in seinem Berufsleben geändert. Nach drei Jahren gab er die Autogarage, die er am Wochenende betrieben hatte, zugunsten seines Jobs an der ETH auf. Daneben gab es diverse Umstrukturierungen bei den Informatikdiensten. Bei der letzten wurde die Abteilung ID PPF geschaffen. Knutti betreut darin verschiedene Portale, wie Stud-IDES und MSDNAA, auf welchen Studierende kostenlos Software downloaden können, oder das MVLS Downloadportal von Microsoft mit sämtlichen Softwareprodukten die ETH-weit lizenziert sind. Wer ein Problem mit dem Zugangscode hat oder sonstigen Installationssupport benötigt, landet nicht selten beim Informatiker an der Stampfenbachstrasse. Heute beschränken sich die Kontakte oft auf den E-Mail-Verkehr. Das war früher anders, wie er sagt. In der alten PC-Gruppe machte er Konfigurationen von PCs, holte Computer und Peripheriegeräte bei den Leuten ab, brachte neue oder bereitete alte wieder auf. Damals habe er noch bei den Büros und Laboren vorbei gehen und die Umgebung sehen können, in der die Leute arbeiteten. «Heute kann ich das nicht mehr. Das und der persönliche Kontakt fehlen mir.»
Dennoch ist er über zwei Jahrzehnte an der ETH geblieben. Dass er immer an vorderster Front dabei gewesen sei, habe ihm Spass gemacht. In zwei Jahren wird Knutti nun pensioniert. Obwohl er sich vor allem dem Sport widmen will, kehrt er der Informatik nicht den Rücken: «Ich habe früher mit einer Super-8-Kamera gefilmt, diese Filme will ich bearbeiten, vertonen und auf DVD brennen.»
Interview mit Rebecca Wyss für ETH Life
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