the enemy of my enemy is my friend
dies war eine der gelungenen pointen beim heutigen tutorial mit dem titel „social computing“ anlässlich der web-konferenz in madrid.
zum siebzehnten mal besuche ich die webkonferenz, welche dieses jahr in spanien stattfindet. das heutige tutorial war äusserst spannend. unter „social computing“ hatte ich mir bis jetzt vorallem „web communities“ aller schattierungen vorgestellt, aber hinter diesem begriff steckt bedeutend mehr. so sind heute begriffe gefallen wie „social search“ und „human computation“. die gängigen suchmaschinen finden zwar rasend schnell unmengen von informationen, aber diese sind immer nur nach fakten gewichtet. in gewissen situationen wären aber suchresultate gefragt, die nach persönlichen präferenzen gewichtet sind. eine anfrage wie „wo gibt es das beste steak in zürich“ erfordert mehr wissen als bloss, wo hat es restaurants in zürich. wenn es um begriffe wie „das beste“ oder „das schönste“ geht, braucht es soziale kompetenz und vertrauen. gesucht sind also meinungen von personen, welchen ich vertraue. die suche nach brauchbaren algorithmen für die implementation einer suchmaschine mit „sozialer gewichtung“ ist teil von „social computing“. ein anderer teil ist „human computing“. hier geht es darum, dass menschen eine arbeit übernehmen, die zwar grundsätzlich trivial ist, aber heutzutage (noch) nicht von computern übernommen werden kann, auch wenn sie noch so leistungsfähig sind. ein gutes beispiel dafür ist das beschreiben von bildern. firmen wie Google, Microsoft und Yahoo haben hier einen äusserst kreativen ansatz gefunden: sie nutzen den spieltrieb der menschen, um solche aufgaben zu lösen. „Games With A Purpose“ nennen sich diese erfindungen. so hatte Google kürzlich ein spiel aufgeschaltet, bei welchem zwei sich unbekannten personen das gleiche bild gezeigt wurde. beide mussten innert einer gewissen zeit eine anzahl begriffe eingeben, welche zum gezeigten bild passten. wenn eine grosse übereinstimmung zustande kam, erhielten die spieler punkte – und Google hatte eine gute beschreibung für das bild – und dies erst noch kostenlos. innert 4 monaten hat Google so über 1 million tags zu mehr als 200’000 bildern gesammelt. inzwischen sind weitere solche spiele dazugekommen, teilweise auch mit gewinnmöglichkeiten. das ziel ist aber immer das selbe: gewinnung von wertvollen und qualitativ guten informationen durch übereinstimmung. natürlich gibt es noch weitere komponenten von „social computing“, wie zum beispiel schutz der privatsphäre und vertrauen. in meinem trip report werde ich dieses thema nochmals eingehend behandeln. nun freue ich mich auf den morgigen tag mit einem tutorial von zwei ETH absolventen: erik wild (heute an der berkley universität in san francisco und cesare pautasso, heute an der universität ticinese).
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