Interaktive Präsentationen

Powerpoint, Keynote, Prezi – jeder kennt wohl das mulmige Gefühl, das sich einstellt, wenn Folien im Sekundentakt vorbeihuschen, dabei schwindelerregende Spiralbewegungen vollziehen oder sich in allen Regenbogenfarben rotierend verabschieden. Elektronische Präsentationen bestimmen unseren Alltag und es gibt gelungene und weniger gute Umsetzungen. Aber eins haben all diese Formate gemeinsam. Sie sind für den Frontalvortrag bestimmt, wobei der Zuhörer sich zusätzlich nun noch visuell und textuell berieseln lässt.

everyslide-1Gegenwärtig gibt es jedoch einige Anbieter, die es ermöglichen, solche Präsentation hochgradig interaktiv zu gestalten, also das Publikum durch verschiedene Aktivitäten miteinzubeziehen. EverySlide.com ist solch eine Plattform. Man deponiert dort seine Präsentation (PowerPoint oder PDF) und erhält einen Link, den man an sein Publikum weitergibt. Überprüfen kann man anschliessend die Anzahl aller Teilnehmer, die auf ihren mobilen Geräten die Präsentation aufgerufen haben. Alles was nun in der Präsentation passiert, wird in Echtzeit auf die zugeschalteten Geräte gespiegelt.

Dies ist jedoch nur die zwingende Voraussetzung, um eine Präsentation wirklich interaktiv zu gestalten. Mit EverySlide lassen sich nun einfache Fragen (Ja/Nein, Multiple-Choice, Text) einbauen, welche das Publikum auf den eigenen Geräten beantwortet. Auch der Touchscreen kann eingesetzt werden, indem definierte Felder der Präsentation für den Fingerdruck aktiviert sind. Eine Temperaturkarte zeigt anschliessend das Ergebnis.

Ich habe EverySlide an der vergangenen E-Learn Konferenz während der Keynote von Johannes Cronje miterlebt. Nahezu 100 der anwesenden 250 Personen haben sich sehr aktiv am Vortrag beteiligt und wir haben dabei fast die längst überfällige Kaffeepause vergessen.

Wer diese neue Dimension des Vortragens ausprobieren möchte, kann sich kostenlos bei EverySlide anmelden. Eine kondensierte Beschreibung gibt es >hier<.

everyslide ad-hoc MCEin besonderes Highlight besteht darin, sogenannte on-the-fly Fragen rasch während der Präsentation zu erstellen. Man kann damit z.B. Fragen aus dem Publikum vom Publikum selbst beantworten lassen. Der Überraschungseffekt ist garantiert!

 

Question banks, for students by students

Logo_Frédérickx-2Question Bank Project (innovedum)

A brief account

900 questions for 15 physiology topics, designed by students
4 quizzes per topic in moodle

Lernquizzes-Physiologie-3

Usage (Summer Exam 2013)

  • 150 students took quizzes
  • 5000 quizzes were solved (approx. 100’000 questions were answered)
  • ~33 quizzes solved per student

You can find more numbers and further info in the project report.

Result

No obvious correlation could be seen between grades and frequency. (No analysis had been done between grades and quiz performance.)

Students’ Feedback

  • Question bank had low relevance to exam questions
  • Quality of questions – the more the students used the pool, the better they rated the questions
  • Students would appreciate question banks for further topics/areas

Status Quo

Up to now, after the exam this year (Summer 2014), more than 9’000 quizzes have been solved.

 

Spin-off project

Exercise physiology question bank

  • 320 questions designed by students
  • All revised by Prof. Ch. Spengler (ETHZ)
  • 14 (resp. 28) quizzes
  • Only students that provided questions had access to the revised questions.

Result

Usage was similar to the Physiology question bank. Again we do not have a correlation between how often they used the quizzes and their grade but…

…how well they performed in the quizzes was a reliable indicator of how well they performed in the exam.

Formative assessments are therefore helpful for students as their learning progress is made apparent. (Here is the report.)

 

Aufnahmestudio für Lernvideos am Departement Physik

videoraum1Aufgrund des grossen Erfolgs mit Video-Musterlösungen hat das Departement Physik einen eigenen Raum und Mittel zur technischen Ausstattung bereit gestellt. Seit Mitte Januar steht der Aufnahmeraum im HPH allen Lehrenden des Departements zur Verfügung und wird auch rege genutzt.

videoraum2Bei der Ausstattung des Studios war es wichtig, dass die Aufnahmen von Dozierenden und Assistierenden in Selbstbedienung (auch am Wochenende) erstellt werden können. Dazu musste eine technische Infrastruktur gefunden werden, die einfach zu bedienen ist und trotzdem qualitativ hochwertige Videos erzeugt. Ein weiterer zentraler Punkt bestand darin, didaktische Freiräume möglichst ohne technische Einschränkungen beizubehalten. Ich habe im vergangenen Jahr einige Settings erprobt und mich für folgende Hauptkomponenten entschieden:

  • WolfVisionWolfVision VZ-8: mit diesem Desktop Visualizer lassen sich problemlos Hand-Papier-Aufzeichnungen mit einer Zeichenfläche bis zu 41×19 cm aufnehmen. Gesichtsaufnahmen (talking-head) sind ebenso möglich, werden jedoch bisher nicht eingesetzt.
  • Blackmagic H.264 Pro Recorder: blackmagic-h264-pro-recorderdieses kleine und handliche Gerät komprimiert Videodaten in nahezu Echtzeit auf eine handhabbare Grösse und sendet sie über USB-Schnittstelle an den Computer.
  • Hörsaalmikrofon und Mikrofon-Vorverstärker.
  • camtasiaCamtasia: insbesondere im Bereich Lernvideos hat sich diese Software seit vielen Jahren bewährt. Wir benötigen sie lediglich zum Schneiden und Editieren.

Vom guten Ergebnis kann man sich z.B. in folgendem Video überzeugen:

video_solution

Bild klicken, um zum Video zu gelangen

Lernvideos werden in diesem Semester für 3 Vorlesungen im Bachelor- und im Master-Studiengang erstellt. Für das kommende Herbstsemester gibt es jetzt bereits Anfragen von weiteren Interessenten. Im Dialog mit den Studierenden versuche ich, das Angebot stetig zur verbessern. Zusätzlich sammele ich Erfahrungen zum Arbeitsablauf und möchte damit den zeitlichen Aufwand der Produktion noch weiter optimieren. Die reine Videoproduktion ist laut meiner bisherigen Erfahrung relativ schnell und einfach zu bewerkstelligen. Weitaus aufwändiger hingegen sind die didaktische Aufbereitung und die Ausarbeitung des Aufzeichnungsmaterials. Es ist jedoch schön zu erleben, mit welcher Begeisterung sich alle Beteiligten hier engagieren.

Die Lernvideos sind Bestandteil der „Flipped-Classroom-Initiative“, die ich seit vergangenem Jahr am Departement Physik initiiert habe. Dazu werde ich in einem späteren Beitrag dann sicher noch detaillierter berichten.

(Aller-)Erste Prüfungseinsicht ONLINE!

Ein Riesenerfolg?!

Heute zwischen 12:00 und 15:00 konnten die Studierenden des D-HEST (Studiengang HST) ihre Prüfungseinsicht der Prüfung “Einführung Gesundheitswissenschaften und Technologie I & II” von zuhause aus erledigen! Von irgendeinem Computer oder Smartphone/Tablet aus konnten sie in die moodle Lernplattform einloggen und ihre Prüfungsresultate (inklusive Bewertungen, Musterlösungen und Korrekturkommentare) einsehen. Aus 173 Studierenden, die die Prüfung am 23. August 2013 absolviert haben, nahmen über 100 die Gelegenheit zur Prüfungseinsicht online wahr.

Die Anfragen der Studierenden kamen per Email und wurden zeitnah vom Dozenten (Herr Dr. Roland Müller) beantwortet. Die Vorbereitungsarbeiten (Zugriffsbeschränkungen, Berichtsanzeige, etc.) konnten von der Lehrspezialistin in ein paar Minuten erledigt werden.

Meist ist eine Prüfungseinsicht mit viel Aufwand für Dozierende, Studierende und Sekretariate verbunden. Wir konnten den Aufwand auf ein absolutes Minimum reduzieren und sind gespannt auf die Rückmeldungen.

 

(9. Oktober 2013)

Die Resultate sind gut! Wir müssen einzig die Studierenden über den Ablauf besser informieren und spezifisch darauf hinweisen, dass sie ihre Fragen per Email schicken können und diese (sofort) beantwortet werden.

Hier eine Auswahl der Rückmeldungen:

Pfg-Einsicht-Resultate

Produktorientierte Blended Learning Veranstaltung

Hintergrund: In einer Fachdidaktikveranstaltung mit 14 Studierenden sollen Themen des Physikunterrichtes unter Einbezug von Erkenntnissen der naturwissenschaftsdidaktischen Forschung für den Unterricht aufgearbeitet werden. Das zu erarbeitende Ergebnis (Produkt) ist eine Sammlung von thematisch vorgegebenen Lektionen für den Mittelschulunterricht. Jede dieser Einheiten soll unter zwei didaktisch verschiedenen Ansätzen erarbeitet werden.

Szenario:Die Veranstaltung ist in fest definierte Lern- und Arbeitsphasen unterteilt:

  1. Ein erster Präsenzblock macht alle Studierende mit den theoretischen Grundlagen vertraut. In diesem Block werden auch der Arbeitsauftrag, die Termine und die Ziele der Veranstaltung explizit vorgestellt.
  2. In der nächsten Phase (offline/online) müssen die Studierende individuell den Arbeitsauftrag erfüllen. Zwischenergebnisse werden via E-Mail vom Dozenten überprüft und kommentiert.
  3. Nach Fertigstellung des individuellen Auftrags erfolgt ein paarweiser Austausch der Ergebnisse (online). Hierbei soll nach dem Muster eines Referee-Prozesses (peer review) eine Begutachtung zur fremden Ausarbeitung erstellt werden. Um die fachliche Expertise zu gewährleisten, tauschen Studierende mit identischen Themen (aber mit unterschiedlichen didaktischen Ansätzen) ihre Ergebnisse aus. Zuvor jedoch erfolgt eine detaillierte Vorstellung des Begutachtungsprozesses in Form einer Präsenzsitzung.
  4. Im Abschluss an die Begutachtung überarbeiten die Studierende ihre Ausarbeitung aufgrund der Begutachtung (offline).
  5. In der nächsten Phase werden die ausgearbeiteten Ergebnisse im Plenum vorgestellt und diskutiert.
  6. Zum Schluss besteht noch die Möglichkeit, die eigene Arbeit zu überarbeiten. Abschliessend wird sie dann eingereicht.

Lerntechnologie: In diesem Szenario wird Moodle hauptsächlich als Dokumentenablage für die Arbeitsergebnisse verwendet (Datenbank-Modul). Die Kommunikation zwischen Studierenden und zwischen Studierenden und Dozent erfolgte via E-Mail.

Fazit: Das Szenario wurde vom Dozenten als auch von den Teilnehmern als äusserst erfolgreich eingestuft. Der Verzicht auf Kontaktstunden erfordert jedoch vom Dozenten eine detaillierte Vorplanung und einen Betreuungsmehraufwand während der Computer-Arbeitsphasen. Von den Studierenden wird eine erhöhte Bereitschaft zum Selbststudium und zum kooperativen Lernen verlangt.

Tipps: Mit der Attraktivität des zu erstellenden Produktes erhöht sich auch die Motivation der Studierenden.

Das Ergebnis des Begutachtungsprozesses muss Teil der Leistungskontrolle sein. Hier war die Begutachtung explizit in die abschliessende mündliche Prüfung integriert.

Der komplexe Aufbau des Szenarios muss zu Beginn detailliert vermittelt und begründet werden.

Das Szenario ist nur für Veranstaltungen mit weniger als 20 Studierenden geeignet. Bei höheren Teilnehmerzahlen müssen Arbeitsgruppen gebildet werden.

Referenz: https://moodle-app1.net.ethz.ch/lms/course/view.php?id=255

Kontakt: Guillaume Schiltz

Automatische Korrektur von Programmieraufgaben (I)

In einigen (mathematischen) Lehrveranstaltungen zählt das Bearbeiten und Lösen von Programmieraufgaben zu den wesentlichen Lernzielen, zum Beispiel

  • in Numerik-Vorlesungen mit Matlab oder
  • in Statistik-Vorlesngen mit R.
  • oder andere

Bisher verlaufen Abgabe und Korrektur der wöchentlichen Programmieraufgaben für Studierende und Assistierende recht aufwändig.

screen_ablauf.png

In Zusammenarbeit mit dem Seminar für Statistik (SfS) und dem Seminar für Angewandte Mathematik (SAM) entwickelt das LEMUREN-Team am D-MATH eine Web-Umgebung, welche

  • diesen Prozess effizienter gestaltet und
  • neue Lehr/Lern-Szenarien erlaubt.

Pilot mit Computational Statistics

Mit einer Online-Prüfung in diesem Sommer findet das Pilotprojekt für die Lehrveranstaltung Computational Statistics (mit knapp 90 Studierenden aus unterschiedlichen Bsc/MS-Studiengängen) einen ersten Abschluss.

Studierende bearbeiten die Aufgaben mit ihrem Lieblingseditor lokal auf ihrem Rechner, zum Beispiel unter Linux mit Kate:

kate.png

Sodann können sie ihren Code mit Copy & Paste in die LEMUREN-Umgebung hochladen, wo er evaluiert und weiterverarbeitet wird:

dka.png

Wieder erfolgt die Individualisierung und Organisation mittels SHA-Links.

Für weitere Informationen und Fragen: LEMUREN-Team

Elektronische Mikroskopie-Prüfung

Sporen eines Krankheitserregers im Prüfungs-Präparat

Sporen eines Krankheitserregers im Prüfungs-Präparat

Hintergrund: Im Master-Kurs Plant Pathology Diagnostic lernen Studierende des D-AGRL die “Identifikation der wichtigsten Krankheiten und ihrer pilzlichen Erreger von ein- und mehrjährigen, landwirtschaftlich wichtigen Pflanzenarten, basierend auf der Symptomatologie sowie den Mikro-Strukturen“. In der abschliessenden Prüfung müssen ausgehend von Pflanzenmaterial drei Präparate erstellt und charakterisiert werden. Die Präparate werden während der Prüfung von den Experten hinsichtlich ihrer Qualtiät bewertet.
Dies ist ab einer gewissen Anzahl von Studierenden (>10) nicht mehr durchführbar. Statt auf die Bewertung der Präparate zu verzichten, wird die Dokumentation der Prüfungs-Präparate nun mittels Digitaler Mikroskop-Kameras durchgeführt.

Szenario: In den Mikroskopier-Übungen kommen e-Learning Einheiten zum Einsatz, welche im Rahmen des FILEP-Projektes DigiScope entwickelt wurden: Die Studierenden können die Diagnostikübungen im eigenen Tempo computerunterstützt durchführen, die Experten stehen für Fragen zur Verfügung. Im Rahmen dieser Übungen wird das Erstellen digitaler Präparat-Bilder mit Tubuskameras und Photoscope-Software trainiert.
Die Semesterprüfung 2009 (Dauer 120′) fand auf der ILIAS-Lernplattform statt, die Studierenden benutzten  Laptops der ETH. 2010 haben die Studierenden erstmals eigene Laptops verwendet – der Kontrollaufwand war gross, da die Installationen trotz Testläufen bis zum Prüfungstag potentiellen Systemänderungen ausgesetzt sind.

Praxis: Die Studierenden fanden sich mit der technischen Ausrüstung (Tubuskameras und Bilderfassungs-Software) schnell zurecht. In der elektronischen Prüfung mit SEB-Browser können neben dem Browser bestimmte Programme (hier: Bildbearbeitungssoftware) auf dem Computer freigegeben werden. Die dazu nötigen Schritte wurden ebenfalls vorgängig geübt. Während der Prüfung traten keine Probleme auf.

Die beiden Dozierenenden schätzten es sehr, dass sie die Beurteilung der Präparate nach der eigentlichen Prüfung vornehmen konnten und nicht unter Zeitdruck standen. Im FS2010 trat dieser Aspekt bei doppelter Studierendenzahl noch särker in den Vordergrund.

Im FS2011 werden den Studierenden erstmals Netbooks für die elektronische Dokumentation der Mikroskopierarbeiten während des Semesters zur Verfügung stehen.

USB-Kamera für Mikroskope

Fazit: Die Umstellung auf elektronische Bilderfassung ermöglicht die Dokumentation der Prüfungsleistungen und lässt eine Bewertung der erstellten Präparate ohne Zeitdruck zu. Zusätzlich ergeben sich die gewohnten Vorteile elektronischer Prüfungen (z.B. Lesbarkeit der Antworten)
Der technische Aufwand ist im Vergleich zu Prüfungen in den Computerräumen höher, da im Moment keine mobilen Prüfungscomputer zur Verfügung stehen. Bei Verwendung von mobilen Klassenzimmern kann die Software zentral verteilt werden, sonst müssen Einzelinstallationen durchgeführt und überprüft werden. Da auch spezielle Hard-&Software (Kameras) verwendet wird, ist die Prüfung nicht unabhängig vom Betriebssystem – für MacOS gibt es im Moment keine Lösung.
Zukünftig sollen in den hochgeladenen Bildern auch Strukturen direkt markiert und benannt werden können. Dies bedingt allerdings die Entwicklung eines geeigneten Fragetyps im LMS.

Die Tubus-Kameras können übrigens auch verwendet werden, um von den Mikroskopen der Studierenden Präparat-Bilder zu übertragen. Die Kamera wird an ein Net-Book angeschlossen, das die Bilder an den Computer am Beamer überträgt (via Screen-Sharing mit der Team-Viewer Software)

Kontakt: Urs Brändle, DELIS agrarerdumwelt; Ueli Merz, Institut für Integrative Biologie

Mitarbeit beim Literaturseminar im WIKI organisieren

Hintergrund: Im 3.Bachelorjahr finden in allen Vertiefungsrichtungen beim D-UWIS (und in vielen anderen Departementen) Literaturseminare zu den aktuellen Themen dieser Richtungen statt. Im Seminar “Aquatische Systeme” erhalten die Studierenden zu Beginn eine Einführung in Präsentationstechnik und in die Fachbibliothek. Im Verlauf des Semesters präsentieren Sie ausgewählte Publikationen und moderieren eine anschliessende Diskussion. Anknüpfungspunkte für die Diskussion bilden Fragen, welche die Teilnehmenden vor dem Seminar nach einem ersten Studium der Papers stellen. Um an diesem Punkt mehr Verbindlichkeit und Übersichtlichkeit zu schaffen, werden alle Aktivitäten zentral über ein Veranstaltungs-WIKI koordiniert.

Seite einer Sitzung mit Frage-Abgabe

Szenario: Zu Semesterbeginn schreiben sich die Teilnehmenden zu einem von 10 Themen als ReferentIn und zu zwei Themen als ModeratorIn ein. Referentinnen bereiten den Vortrag vor, besprechen sich mit Fachexperten und stellen ihren Vortrag nach der Sitzung auf dem WIKI bereit. Die Teilnehmenden ohne spezielle Funktion lesen die Papers und stellen eine Woche vor der Veranstaltung ein Frage zum Paper mit der Kommentarfunktion im Wiki. Moderatorinnen bereiten die Diskussion aufgrund dieser Fragen und ihres eigenen Literaturstudiums sowie der Diskussion mit den Referentinnen vor.
Regelmässige Beteiligung via WIKI ist neben der Übernahme von Moderation oder Referat Bedingung für das Erhalten der Kreditpunkte.

Praxis: Die Studierenden begrüssten die Übersichtlichkeit des verwendeten Wikis. Sie stellten regelmässig Fragen zu den Publikationen ins Wiki. Die Moderatoren verwendeten diese in der Diskussion, die Referenten waren darauf vorbereitet. Im Vergleich mit früheren Durchführungen nahmen die Studierenden grösseren Anteil bei den Themen, welche sie nicht selbst präsentierten.
Um den Nachahmungseffekt beim Stellen der Fragen zu vermindern, werden diese auf einer separaten Seite publiziert. Es wäre auch möglich, diese Sammlung nur für die Referierenden und Moderatoren zugänglich zu machen.
Den Studierenden wurde zusätzlich die PQ4R-Methode zum Lesen von wissenschaftlichen Texten erläutert. Sie wurden aufgefordert, bei Ihren Fragen jeweils anzugeben, in welcher Phase des Lesens die gestellte Frage aufgetaucht ist. Durch diese Massnahme würde der Prozess verinnerlicht – allerdings wurde dieser Teil der Aufgabe von den Studierenden mehrheitlich nicht erfüllt.
Vertieftere Wiki-Kenntnisse waren auf Seiten der Studierenden nicht erforderlich, da einer der Dozierenden neben dem Aufsetzen des Wikis auch das Einstellen der Präsentationen übernahm.

Fragen der Teilnehmenden zu einem Paper

Fragen der Teilnehmenden zu einem Paper

Fazit: Durch die Organisation des Seminars via Wiki können Referierende, Studierende und Teilnehmende unkompliziert und gleichzeitig ihre verschiedenen Aufgaben wahrnehmen. Alle nötige Information ist zentral verfügbar. Die Dozierenden können die Teilnahme einfach nachvollziehen  (u.a. für die Erteilung der Kreditpunkte).
Angesichts der geringen Anzahl an Studierenden stellte sich die Frage, ob der Aufwand für ein Wiki nicht zu gross sei. Dieses kann jedoch in fast unveränderter Form für weitere Seminare verwendet werden – mittlerweile erfolgreich im HS2009 und HS 2010. Die Dozierenden der Veranstaltung sind mit dem Verlauf sehr zufrieden und werden auch im nächsten Herbstsemester (HS2011) wieder das Wiki verwenden.

Kontakt: Edith-Durisch KaiserGerhard Furrer, Institut für Biogeochemie und Schadstoffdynamik; Urs Brändle, DELIS agrarerdumwelt

Übungsaufgaben mit Moodle selbst korrigieren!

Hintergrund: Im ersten Semester erhalten die ca. 120 Studierenden der Umweltnaturwissenschaften eine Einführung in die Umwelt-Systemanalyse durch Barbara Schmied und Peter Frischknecht. Das Gelernte wird laufend in praktischen Übungsbeispielen angewendet. Assistierende aus höheren Semestern korrigieren diese Gruppenübungen, geben detailliertes Feedback und stellen einen Lösungsvorschlag bereit. Danach besteht die Möglichkeit, in einer Besprechungsstunde unklare Punkte noch zu vertiefen.

Da die Übungen nicht obligatorisch sind, kamen viele Studierende in die Besprechungsstunden, ohne sich mit den Aufgaben eingehender befasst zu haben. Es wurden so auch Fragen diskutiert, die durch Selbststudium beantwortbar waren. Daraus entstand die Idee, die Besprechungsstunden gezielter nur auf die problematischen Punkte in den gelösten Übungen auszurichten und dafür auf die Korrektur zu verzichten. Die Information über die Lösungsansätze der Studierenden sollte vorgängig aus einem Online-Werkzeug ersichtlich sein.

Numerischer Lückentext mit Feedback beim Überfahren der Antwort

Numerischer Lückentext mit Feedback beim Überfahren der Antwort

Lernszenario: Den Studierenden steht die Übung zu einem bestimmten Kapitel elektronisch auf der Vorlesungs-Website zur Verfügung. Sie lösen die Aufgaben auf Papier und korrigieren sie anschliessend mit einem Test im zugehörigen Moodle-Kurs. Zu jeder Übungsaufgabe enthält der Test eine oder mehrere Fragen (MC, Auswahl, Selbstbeurteilung) und gibt dazu auch Feedback. So beschäftigen sich die Studierenden ein zweites Mal mit dem Stoff. Sie können bei jeder Aufgabe Kommentare hinterlassen. Die Assistierenden ersehen aus dem Log von Moodle, welche Aufgaben zu vielen inkorrekten Lösungen geführt haben. In der Übungsbesprechung gehen sie dann auf diese Punkte und die Kommentare ein.

Praxis: 15 Gruppen mit je 3-4 Mitgliedern korrigierten ihre Aufgaben innerhalb von zwei Wochen nach Auftragsererteilung mit dem Tool. Die Korrekturhilfen auf MC-Basis mit detailliertem Feedback wurden mehr genutzt als diejenigen, bei denen die eigenen Lösungen mit einem Kriterienkatalog verglichen und selbst bewertet werden sollte. Wenige Studierende gaben Kommentare ab. In der Besprechungsstunde erschienen nur 2 Personen. Den Studierenden stehen der Selbstkorrektur-Test bei der Prüfungsvorbereitung zur Verfügung – die Nutzung wird dann sicher nochmals steigen.

Kommentare der Studierenden zu einzelnen Aufgaben

Kommentare der Studierenden zu einzelnen Aufgaben

Fazit: Bei der Erstellung der Lösungsvarianten haben die Assistierenden mit den Dozierenden die bisherigen Bewertungskriterien präzisiert. Die meisten Teilaufgaben konnten so durch das automatische Feedback abschliessend erklärt werden und führten zu keinen weiteren Anfragen. Gleichzeitig ist für die Aufgabenstellenden klar ersichtlich geworden, wo beim Lösen Schwierigkeiten aufgetreten sind.
Der Zeitaufwand für die Erstellung der Selbsttests entsprach in etwa demjenigen für die Korrektur der Aufgaben durch die Assistierenden. Es ist vorgesehen, weitere geeignete Übungen für die Selbstkorrektur aufzubereiten.

Kontakt: Urs Brändle, DELIS agrarerdumwelt