[:de]Neuer Blog zu Crowdsourcing im Bildarchiv der ETH-Bibliothek[:en]New Blog on Crowdsourcing in ETH Library’s Image Archive[:]

[:de]5‘238 eingegangene Hinweise, 3‘375 verbesserte Bilder, 617 Freiwillige – das ist die eindrückliche Bilanz der Crowdsourcing Community des Bildarchivs im Jahr 2016.

Der neue Blog Crowdsourcing spielt hierbei eine tragende Rolle. Er informiert über Aktuelles aus den Crowdsourcing-Initiativen an der ETH-Bibliothek Zürich. Crowdsourcing wird momentan von der ETH-Bibliothek (vor allem) für die Bestimmung von Bildern aus dem Bildarchiv eingesetzt.

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Abbildung 1: Einstiegsseite des Blogs Crowdsourcing

Die Bloginhalte richten sich an:

  • die vielen Freiwilligen, deren Einsatz den grossen Erfolg der Crowdsourcing-Initiativen erst möglich macht.
  • Akteure aus Bibliotheken, Archiven und Museen, die sich für Informationen und Erfahrungen rund um die Umsetzung von Crowdsourcing interessieren.

Die Idee zum Blog entstand Mitte Februar 2016. Online ging er bereits am 9. Mai 2016.

Das Ziel des Blogs Crowdsourcing

Im Bildarchiv gibt es immer wieder Bildbestände, die sehr ungenau beschriftet sind. Zum Beispiel gibt es eine grosse Anzahl Luftbilder, zu denen nur rudimentäre Informationen vorhanden sind, oder viele, nur knapp beschriebener Reportagen aus dem Bestand der Pressebildagentur Comet Photo AG.

Der Blog möchte möglichst viele Personen motivieren, sich an der genaueren Bestimmung dieser Bilder zu beteiligen. Zum Beispiel können Ortskundige meist relativ schnell Informationen ergänzen, die dazu beitragen, ein Bild genauer zu bestimmen. Das führt zu besseren Metadaten, was wiederum dazu führt, dass die Bilder für alle Personen, die in den Bildbeständen recherchieren, leichter auffindbar sind.

Wie kam es zum Blog Crowdsourcing

Mit dem Blog führt die ETH-Bibliothek einen Dialog mit Fachpersonen und freiwilligen Helfern weiter, der erstmals im Rahmen des Swissair-Projekts (2009 bis 2013) begonnen wurde. Neuen Anstoss, dieses Engagement wieder aufzugreifen, gab der NZZ-Artikel “Wer kennt die Berge, Orte und Fabriken?” vom 18. Januar 2016, in dem um Mithilfe bei der Bestimmung von 10 Bildern aufgerufen wurde. Der Artikel fand breite Resonanz: Beim Bildarchiv gingen noch am selben Tag über 200 Hinweise ein. Innerhalb eines Tages waren neun der zehn Bilder in der NZZ identifiziert. Die Aktion rief ausserdem auch ein weiteres Medienecho hervor (siehe Pressespiegel im Crowdsourcing-Blog).

Die überwältigende Anzahl von Rückmeldungen engagierter Freiwilliger und die Freude an der Dynamik gemeinschaftlichen Identifizierens von Bildern hat uns dazu veranlasst, Wege auszuloten, über die regelmässig mit Interessierten und Freiwilligen kommuniziert, neue Informationen zu Bildern gewonnen und über Erfolgserlebnisse berichtet werden kann. Am besten geeignet schien ein Blog.

Was enthält der Blog Crowdsourcing?

Der Blog informiert kontinuierlich über neue Bilder, bei denen das Bildarchiv der ETH-Bibliothek auf Informationen von aussen hofft. Gleichzeitig berichtet er, wie durch die Hilfe Freiwilliger mehr Informationen zu einzelnen Bildern gewonnen werden konnten.

Der Blog umfasst zwei Hauptkategorien:

  • In der Kategorie “Wissen Sie mehr?” stellen wir wöchentlich neue noch zu identifizierende Bilder vor. Beiträge werden jeweils am Montag veröffentlicht.
New York-Reise

Abbildung 2: Suche nach Informationen zu diesem Bild aufgenommen in New York: http://doi.org/10.3932/ethz-a-000881788

  • “Sie wussten mehr!” enthält die schönsten identifizierten Bilder und schwierigsten Rätsel. Auch hier halten wir unsere Leserinnen und Leser wöchentlich auf dem Laufenden. Beiträge dieser Kategorie erscheinen jeweils am Freitag.
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Abbildung 3: Ein Bild von ca. 1862 konnte als Aufnahme vom Klöntaler See mit genauem Standort des Fotografen identifiziert werden.

Der Freiwillige August Beglinger war bei seinen Recherchen in unserer Bilddatenbank auf Friths Bild des Klöntalersees gestossen. Sein quasi entzückter Kommentar dazu: “Dieses Bild ist eine echte Perle! Ich habe noch nie eine so frühe Fotografie des Klöntalersees von hinten (vom heute überfluteten Vorderen Vorauen) gesehen.”
In weiteren Blogseiten werden die monatlich aktualisierte Freiwilligen-Statistik und Berichte über andere Crowdsourcing-Projekte veröffentlicht. Die Statistik gibt Auskunft über die Anzahl eingegangener Hinweise, verbesserter Bilder, beteiligter Freiwilliger sowie die Top Ten der Freiwilligen.

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Abbildung 4: Allgemeine Statistik , Monatstatistik der eingegangenen Hinweise im Juli 2016

Ein Medienspiegel und Literaturhinweise ergänzen das Informationsangebot des Blogs. Zusätzlich gibt es ausserdem eine „Mitmachen“-Seite, auf der FAQs zum Crowdsourcen ausgeführt sind. Diese Seiten sind jeweils auch Englisch abrufbar.

Der wertvolle Beitrag der Freiwilligen

Viele der Freiwilligen sind mit grossem Engagement dabei und helfen somit, die Bestände des Bildarchivs für alle Interessierten effizienter nutzbar zu machen. Insbesondere die Top Ten der Freiwilligen haben bisher insgesamt rund 50% aller Hinweise geliefert, das sind rund 2‘000 Hinweise. Durch manche Hinweise können sogar die Metadaten gleich mehrerer Bilder verbessert werden. So hat sich z. B. Hans-Peter Eigenmann mit viel Ortskenntnis zwei Luftbilder aus einer gesuchten Serie vorgenommen und die verschiedenen Bauwerke und Flurnamen markiert.

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Abbildung 5: Aufgrund dieser Aufnahme konnten gleich mehrere Detailaufnahmen der Brücke bei Neubüel für die Zugerstrasse identifiziert werden. Bildbeschreibung: Hans Baumann: Autobahnbau der Nationalstrasse N3 bei Wädenswil, Blick Richtung Osten (E), 1963 (Com_L12-0102-0001-006A, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000897114)

Neunzig Prozent der Freiwilligen sind Männer. Die Frage, warum es zu einer solch signifikanten Mehrheit der männlichen Beteiligung kommt, beschäftigt uns. Wir werden dieser Frage demnächst einen separaten Blogbeitrag auf dem Crowdsourcing-Blog widmen.


Dieses Werk unterliegt einer Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International Public License.

CC-BY-SA[:en]5,238 comments submitted, 3,375 images improved, 617 volunteers involved – impressive figures for the Image Archive’s crowdsourcing community in 2016.

The new Crowdsourcing blog plays a key role here, providing information on the latest from the crowdsourcing initiatives at ETH Library Zurich. Currently, the library (primarily) uses crowdsourcing to describe images from the Image Archive.

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Figure 1: The Crowdsourcing blog’s homepage

The contents of the blog are geared towards:

  • the many volunteers, without whose dedication the tremendous success of the crowdsourcing initiatives would not have been possible in the first place
  • people from libraries, archives and museums who are interested in information and experiences on all aspects of implementing crowdsourcing

The idea for the blog emerged in mid-February 2016. By 9 May 2016, it was already online.

The goal of the Crowdsourcing blog

Every now and then, the Image Archive contains image holdings with extremely vague captions. For instance, there is a large number of aerial photographs that only have rudimentary information available. Many reports from the holdings of the Comet Photo AG photographic agency only bear a brief description.

The blog is looking to motivate as many people as possible to get involved in describing these images in more detail. For instance, people with local knowledge can usually add information relatively quickly that helps determine an image more accurately. This yields better metadata, which in turn facilitates searches in the image holdings.

How the Crowdsourcing blog came about

With the blog, ETH Library is continuing a dialogue with experts and volunteer helpers that first began within the scope of the Swissair project (2009–2013). The article Wer kennt die Berge, Orte und Fabriken? in the Neue Zürcher Zeitung (NZZ) from 18 January 2016, which appealed for help describing ten pictures, provided fresh impetus to resume this commitment. The article was met with a broad response: the Image Archive received more than 200 comments the very same day. Within twenty-four hours, nine of the ten images in the Neue Zürcher Zeitung had already been identified. The campaign also received additional media coverage (see Press review on the Crowdsourcing blog).

The overwhelming amount of feedback from dedicated volunteers and the delight in the dynamics of identifying images communally prompted us to explore new paths to communicate regularly with volunteers and interested people, obtain fresh information on images and report on successful experiences. A blog seemed just the ticket.

What does the Crowdsourcing blog contain?

The blog continuously provides information about new images in the hope that ETH Library’s Image Archive will receive information from outside. At the same time, it reports on how additional information was obtained thanks to the help of volunteers.

The blog consists of two main categories:

  • In the category “Do you know more?” we present new images that still need identifying on a weekly basis. The entries are published every Monday.
New York-Reise

Figure 2: Search for information on this photograph taken in New York: http://doi.org/10.3932/ethz-a-000881788

  • “You knew more!” showcases the nicest images identified and the trickiest puzzles. Here, too, we keep our readers updated on a weekly basis. The entries in this category are published every Friday.
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Figure 3: A photograph from around 1862 identified as a shot of the Klöntalersee along with the photographer’s precise location.

While browsing our image database, volunteer August Beglinger happened upon Frith’s photograph of the Klöntalersee. His enthusiastic comment: “The picture’s an absolute gem! I’ve never seen such an early photo of the lake from behind (from today’s flooded Vorderes Vorauen).”

Volunteer statistics and reports on other crowdsourcing projects are published monthly on further blog pages. The statistics provide information on the number of comments received, images improved, volunteers involved and the volunteers’ top ten.

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Figure 4: General statistics, monthly statistics for the comments received in July 2016

A media review and references round off the blog’s information service. Moreover, there is also a “Participate” page, where FAQs on crowdsourcing are listed. These pages are also available in English.

The volunteers’ valuable contribution

Many of the volunteers are extremely committed and help render the Image Archive’s holdings more efficiently for anyone interested to use. In particular, the volunteers’ top ten have yielded around fifty per cent of all comments thus far (that’s 2,000 comments). And some comments enable the metadata for several images to be improved simultaneously. For instance, Hans-Peter Eigenmann, who has extensive local knowledge, studied two aerial photographs from a series he had been searching for and tagged the various buildings and field names.

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Figure 5: Based on this photograph, several detailed images of the bridge near Neubüel could be identified simultaneously for Zugerstrasse. Image description: Hans Baumann: motorway construction of national road N3 near Wädenswil, view to the east (E), 1963 (Com_L12-0102-0001-006A, http://doi.org/10.3932/ethz-a-000897114)

Ninety per cent of the volunteers are men. The question as to why there is such a significant male majority concerns us. We will devote a separate blog entry to the issue shortly on the Crowdsourcing blog.


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