Musikbranche als Vorreiter für Bücher und eBooks?

Was wir für die Zukunft von Büchern und eBooks aus den Entwicklungen in der Musikbranche lernen können (Teil 1)

Die Musikbranche hat in den letzten zehn Jahren einen fundamentalen Wandel durchgemacht. Alles hat sich verändert: wie wir Musik kaufen, wie wir sie aufbewahren, ordnen, tauschen, kopieren und wie wir sie hören. Und natürlich auch, wie Musik aufgenommen, produziert und vermarktet wird. Ich möchte mich bei meinem Vergleich auf den Bereich der Vermittlung von Musik, also nicht mit Aufnahme und Produktion befassen. Ich bin überzeugt, dass die Bücherbranche sehr viel von diesen Entwicklungen lernen kann und lernen muss. Die aktuellen Reaktionen von vielen Mitspielern im Büchermarkt lassen befürchten, dass man dieselben Fehler wiederholen wird, welche die Musikbranche gemacht hat. Aus dem Vergleich mit den Vorgängen im Bereich Musik möchte ich aber auch zeigen, was heute für den Durchbruch von eBooks noch fehlt. Mein Vergleich gliedert sich in mehrere Teile, die ich gesondert betrachten möchte, die jedoch im Zusammenspiel entscheidend sein werden. Meine erste These: nur wenn die Anbieter von eBooks und eBook Readern die gesamte Kette von der Auswahl der Werke bis hin zur mobilen Nutzung mit einem attraktiven Angebot abdecken können, wird der Durchbruch erfolgen. Meine zweite These: Genau dann wird der Durchbruch innerhalb kürzester Zeit erfolgen, und er wird unseren Umgang mit Büchern grundlegend verändern. Es ist naheliegend, dass als Erfolgsmodell im Musikbereich das Apple/iTunes/iPod-Angebot eine zentrale Rolle spielt. Und gerade dieses Modell zeigt, dass die einzelnen Elemente nicht in der logischen zeitlichen Reihenfolge realisiert werden müssen.

In nächster Zeit werde ich im Blog Beiträge zu diesem Thema, die sich explizit als Diskussionsbeiträge verstehen. Ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion.

(Fortsetzung folgt)